Frischwarm-
wasserbereitung
Bei der Frischwarmwasserbereitung wird Trinkwasser nur dann erwärmt, wenn es gebraucht wird.
Dafür wird bei Bedarf das Trinkwasser in einem einfachen Plattenwärmetauscher durch das Heizungswasser erwärmt.
Heizungswasser und Trinkwasser sind dabei stets getrennt, es kommt zu keiner Vermischung.
Wichtig ist, die zentrale von der dezentralen Frischwarmwasserbereitung zu unterscheiden.
Zentrale Frischwarmwasserbereitung:
Hier wird das Trinkwasser in einem zentralen Wärmetauscher erwärmt und dann über das Leitungssystem an die Zapfstellen geleitet. Da sich durch die zentrale Anordnung des Wärmetauschers hohe Leitungslängen und daraus resultierend ein Wasserinhalt der Leitung von mehr als 3 Litern (Grenzwert nach DVGW W551) ergibt, ist hier eine Zirkulation notwendig.
Die Nachteile der Zirkulation und der dauerhaften Bereitstellung von ≥60°C bestehen weiter.
Dezentrale Frischwarmwasserbereitung:
Bei der dezentralen Technik sind kleine Wärmetauscher dicht an den Zapfstellen angeordnet und so der Leitungsinhalt minimiert.
Dadurch verringern sich die hygienischen Anforderungen stark, da keine Speicherung des warmen Trinkwassers stattfindet - weder in einem Speicher, noch in den Rohrleitungen. Somit haben Legionellen keine Chance sich zu vermehren und eine thermische Desinfektion ist nicht notwendig.
Ausschließlich mit dem dezentralen Ansatz ist es möglich, das Trinkwasser nur auf die Temperatur zu erwärmen, die auch benötigt wird und die daraus resultieren Vorteile zu nutzen.
- Optimal kurze Warmwasserleitung mit den Vorteilen:
- Minimierung der Verteilungsverluste für das Warmwasser
- Wegfall der zu isolierenden Warmwasserverteilung, insgesamt also nur 3 anstelle von 5 isolierten Leitungen im Keller und den Steigesträngen
- Keine Zirkulationsleitung notwendig, das bedeutet:
- Wegfall der Wärmeverluste der Zirkulation
- Wegfall der Stromaufnahme der Pumpe für die Zirkulation
- Wegfall der zu isolierenden Zirkulations-Rohrleitung
- Frische Bereitung des Warmwassers:
- Erfüllt höchste Hygiene- und Komfortansprüche
- Ermöglicht das Absenken der gesamten Systemtemperatur der Heizungsanlage mit den damit verbundenen Wirkungsgradsteigerungen des Wärmeerzeugers!
- Ermöglicht einen optimalen Verbrühschutz, da nur die Temperatur erzeugt wird, die der Nutzer auch benötigt
- Bedeutet niedrige Rücklauftemperaturen im Heizkreis, die die Effizienz von vielen Wärmeerzeugern, insbesondere auch von Solaranlagen und Wärmepumpen deutlich steigert.
- Einbindung von Rückwärmenutzung aus Kühlanlagen wird ermöglicht
Durch das System der dezentralen Frischwarmwasserbereitung lässt sich im Neubau eine Nutzung der zentralen Heizungsanlage für die Warmwasserbereitung bei gleichzeitiger geringer Systemtemperatur nutzen. Dadurch kann eine sehr hohe Effizienz der gesamten Anlage bei geringen Kosten erreicht werden.
Im Bereich der Gebäudesanierung ist das System optimal geeignet um alte strombetriebene Durchlauferhitzer zu ersetzen, und dadurch große Mengen an wertvollem Strom einzusparen. Bei einer gleichzeitigen Sanierung der Gebäudehülle kann auch hier mit dem Einsatz von Frischwarmwasserbereitern die Systemtemperatur insgesamt gesenkt werden und wie im Neubau eine hohe Effizienz erreicht werden.
Vorteile auf einen Blick:
- geringe Investitionen
- weniger Rohrleitungen
- keine Hygieneanforderungen
- niedrige Systemtemperatur
- niedrige Betriebskosten
- wartungsfrei